Kooperationsidee
Seit November 2009 fanden und finden zahlreiche Kooperationstreffen sowohl im Burgenland, als auch im Triebischtal statt.
Der Verein „Burg Forchtenstein Fantastisch - Verein für Kultur und Wissen zum Angreifen“ aus Österreich (Bundesland Burgenland) ist Kooperationspartner. Er entwickelt und veranstaltet seit 1997 eine Kinder- und Familienkulturveranstaltung unter Einbindung der kulturellen Besonderheiten der Region Rosalia. Dieses Angebot soll mit Hilfe der grenzüberschreitenden Kooperation ausgebaut und erweitert werden.
Voraussetzung für die Aktivierung einer solchen gebietsübergreifenden und transnationalen Zusammenarbeit ist es, dass sich zwei Partner in LAG-Regionen finden, die jeweils für sich ein entsprechendes Projekt durchführen. Im gegenseitigen Austausch und Know-How-Transfer lernen und profitieren beide Partner voneinander und damit entsteht ein nachhaltiger Mehrwert auf europäischer Ebene.
Am 4. Dezember 2010 wurde die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Die Vereinbarung regelt die Aufgabenfelder der transnationalen Kooperation und diese gilt es nun durch die Akteure der jeweiligen Region in der Zusammenarbeit und durch einen regen Informationsaustausch umzusetzen.
Das Motto der Kooperation lautet: Gemeinsamkeiten optimieren – von Unterschiedlichkeiten profitieren!
Eine Kooperation bietet die Möglichkeit Neues zu entdecken und auszuprobieren, insbesondere die Aufwertung des gemeinsamen kulturellen, historischen und natürlichen Erbes.
Folgende Projekte konnten in unserer Region umgesetzt werden:
Das Projektmanagement hat die grenzübergreifende Kooperation drei Jahre lang unterstützt und nachhaltige Strukturen für eine Weiterführung der Zusammenarbeit geschaffen. Das Projektmanagement lief bis Ende Juni 2015.
Die Zielstellung des Projektmanagements leitete sich aus der Kooperationsvereinbarung ab. Die darin enthaltenen Ziele stellten das Aufgabenspektrum dar. Neben der Weiterführung der transnationalen Kooperation waren die Vernetzung aller relevanten Akteure, die Organisation des Projektmanagements, die Umsetzungsbegleitung der in der Kooperationsvereinbarung festgelegten Ziele und das Projektcontrolling von Bedeutung.
Schwerpunkt der Weiterführung der transnationalen Kooperation war der regelmäßige Informationsaustausch zwischen den Akteuren durch regelmäßige Treffen, eine aktive Pressearbeit zum Mühlentag und der Aufbau einer Internetpräsenz.
Die Wirtschaftsförderung Region Meißen (WRM) GmbH war seit dem 01.07.2012 mit dem Projektmanagement zur Umsetzung der Kooperationsvereinbarung „Fantastisches für Familien – vom Burgenland bis nach Sachsen“ betraut.
Das Projekt von Herrn Alexander Bartsch „Mühle Miltitz – Erhaltung und Entwicklung der Außenhülle“ wurde am 27.08.2012 bewilligt. Die Baumaßnahmen wurden mittlerweile beendet.
Die Mühle Miltitz wird ab 1906 als Familienbetrieb geführt. Das Gebäude wird aber bereits seit 1890 gewerblich genutzt, hier wird Getreide der Region zu Mehl weiterverarbeitet. Ziel des Projektes ist die Erhaltung des ortsbildprägenden Gebäudes als wirtschaftlich tätiges Unternehmen, verbunden mit der Sicherung von Arbeitsplätzen.
Die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sind ein wichtiger Bestandteil des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes des Leader-Gebietes Lommatzscher Pflege, ein Schwerpunkt stellt dabei die Sicherung und Intensivierung vorhandener lokaler Wertschöpfungsketten dar. Ziel der geplanten baulichen Maßnahmen an der Gebäudehülle des Mühlengebäudes ist der Schutz der Vorräte und technischen Anlagen. Mit dem Projekt wird die Vernetzung mit direktvermarktenden Partnern (Landwirte, Händler, regionale Abnehmer, Ölmühlen, Privatkunden) gesichert.
Die dezentrale Energieversorgung mittels Wasserkraft, die einerseits zum Antrieb der Mühle und anderseits zur örtlichen Energieversorgung beiträgt, ist ebenfalls Bestandteil des Unternehmens.
Das Projekt ist Teil der Kooperationsvereinbarung „Fantastisches für Familien vom Burgenland bis nach Sachsen“, die Mühle Miltitz wird touristisch genutzt. Regelmäßig werden Führungen für ein interessiertes Publikum z.B. Schulklassen, Betriebsausflüge und Touristen angeboten. Damit wird ein wertvoller Beitrag zur Wissensvermittlung, d.h. wie werden unsere Lebensmittel eigentlich hergestellt, zur Erläuterung der Mühlentechnik und zur Weitergabe der regionalen Geschichte geleistet.
Der Antrag der Kirchgemeinde Miltitz-Heynitz „Kirche Miltitz, Außeninstandsetzung Dach und Fassade (Turm und Kirchenschiff)“ wurde am 19.12.2012 bewilligt. Mittlerweile erstrahlt die Kirche von außen im neuen Glanz.
Das Projekt umfasste die Außensanierung der Kirche. Als Voraussetzung für die beteiligten Gewerke wurde das Bauwerk allseits mit einem Arbeits- und Schutzgerüst versehen. Danach führte man im Dachbereich Dachdecker-, Dachklempner-, Zimmerer-, Blitzschutz- und Gürtlerarbeiten durch. Den Fassadenbereich betreffend handelte es sich um Rissverpressung, Naturwerkstein-, Tischler- sowie um Maler- und Putzarbeiten.
Sinn und Zweck der Maßnahme war es die Kirche zu erhalten und über die kirchgemeindliche Benutzung hinaus einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, damit die soziokulturelle Infrastruktur der ländlichen Region gestärkt wird. Die Kirche Miltitz ist ein wichtiger Bestandteil des gemeindlichen und kirchgemeindlichen Lebens im Triebischtal.
Die Akteure im Triebischtal, dazu gehört auch die Kirchgemeinde Mitlitz-Heynitz, setzen sich für die sanfte touristische Erschließung des Triebischtales ein. Das Projekt „Kirche Miltitz – Außeninstandsetzung der Kirche“ trägt zur Umsetzung des zweiten Projektziels (Weiterer Ausbau von Angeboten für Familien für Burg Forchtenstein Fantastisch und den Mühlentag, auch zeitlich über die bisherigen Angebote hinaus.) der Kooperationsvereinbarung bei.
Die Ortsmitte von Robschütz bietet sich als ein zentraler Ausgangspunkt zum Besuch des Mühlentages und für Wanderungen sowie Radwanderungen durch das Triebischtal sowie der angrenzenden Täler an. Dieser vorher unattraktive Platz wurde durch die Baumaßnahmen aufgewertet. Die Freifläche an der Mehrzweckhalle hat sich aus mehreren Gründen angeboten. Es war in diesem Talabschnitt die einzig vorhandene Fläche, bei der der Eingriff in diesem sensiblen Naturbereich minimal ist. Es gab hier keine ausreichenden öffentlichen Parkplätze, was vor allem zum Mühlentag immer wieder deutlich wurde.
Der Platz vor der Mehrzweckhalle und angrenzend ist als Wanderparkplatz ausgebaut. Neben den neu zu ordnenden Fahrflächen wurden Parkflächen mit Schotterrasen und Betonrasengitterplatten errichtet. Weiterhin laden Sitz- und Rastmöglichkeiten zum Verweilen ein und es gibt in unmittelbarer Nähe auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Gegliedert und strukturiert wird die Fläche mit Grünflächen. Zur Information der Wanderer und Radfahrer ist eine Informationstafel über die Rad- und Wandermöglichkeiten und weiteren Ausflugsziele aufgestellt.
Die Ideen für einen Themenweg, der die Mühlen mit ihrer eindrucksvollen Geschichte im Tal der Großen und Kleinen Triebisch erlebbar macht und deren Bedeutung vermittelt, ist schon lang in den Köpfen der Interessensgemeinschaft der Müller, die sich seit den 1990er Jahren gemeinsam zum Mühlentag engagieren. Im Rahmen der transnationalen Zusammenarbeit zwischen dem LEADER Gebiet nordburgenland plus und dem LEADER-Gebiet Lommatzscher Pflege wird dieser Gedanke aufgegriffen und weiterentwickelt. Ein Baustein dafür ist der Wanderparkplatz in Robschütz.
Der alte Gemeindespielplatz in Semmelsberg wurde neu überplant und als Mühlenspielplatz gestaltet. Auf dem neu gestalteten Spielplatz gibt es 3 Rollenspielhäuschen, 2 Sandfähren, eine Rutsche sowie eine Spiel- und Sitzskulptur. Im gesamten Bereich der Spielgeräte wurde Fallschutzsand aufgebracht. Außerdem erfolgte die Pflanzung von Hecken und Bäumen zur Abgrenzung des Spielplatzbereichs sowie die Aufstellung von Sitzbänken. Somit wertete man den etablierten Spielplatzstandort wesentlich auf.
Der Spielplatz wird von Kindern der angrenzenden Ortsteile, aber auch von Gruppen, die eine Wanderung oder Radtour im Tal der Kleinen Triebisch unternehmen, genutzt.
Der öffentliche Spielplatz mit seiner Lage am Ortsrand von Semmelsberg, direkt am Radweg Meißner Acht und am Sportplatz Semmelsberg erhöht die soziale Attraktivität der Gemeinde.
Mit der Neuerrichtung des Spielplatzes an der Preiskermühle wird sich die Attraktivität der Gemeinde für junge Familien und Touristen wesentlich verbessern. Die Maßnahme passt sich auch ideal in das Projekt „Fantastisches für Familien – vom Burgenland bis nach Sachsen“, das derzeit im Triebischtal umgesetzt werden soll, ein.
Das Projekt „Denkmalgerechte Sanierung des Steingutes zur Nutzung als Bürgerhaus“ ist Teil der Kooperationsvereinbarung „Fantastisches für Familien – vom Burgenland bis nach Sachsen“. Durch die Sanierung des Steingutes werden gleich mehrere Kooperationsziele umgesetzt.
Mit den sanierten Räumlichkeiten kann das Angebot an verschiedenartigen kulturellen Veranstaltungen inhaltlich und zeitlich über das zurzeit bestehende Angebot hinaus (Kooperationsziel 2 - Weiterer Ausbau von Angeboten für Familien für ‚Burg Forchtenstein Fantastisch‘ und den Mühlentag, auch zeitlich über die bisherigen Angebote hinaus.) erweitert werden. Und bei der Umnutzung des bestehenden Gebäudes wird auf ein ressourcensparendes Bauen geachtet. Damit wird Ziel 6 - Besondere Berücksichtigung der ökologischen Rahmenbedingungen und Ressourcen bei der Erstellung des Kooperationsprogramms. – im Besonderen entsprochen. Damit stellt die Sanierung des Steingutes ein Schlüsselprojekt dar.
Die Akteure im Triebischtal, dazu gehören auch die Mitglieder des Vereins Steingut e.V., setzen sich für die sanften touristischen Erschließung des Triebischtales ein. Über den Burkhardswalder Rundweg ist das Steingut an das Tal der Großen Triebisch angeschlossen, so kann man als auswertiger Besucher in Niedermunzig auf den Parkplatz am Freibad sein Auto stehen lassen und von dort aus dem markierten Wanderweg „Gelber Punkt“ folgen. Richtung Weitzschen wandert man dann in südöstlicher Richtung nach Seeligstadt, über die Bayerhöhe, wo man den wunderbaren Rundum-Blick genießen kann. Ins Tal kommt man dann am Steingut vorbei und kann hier das Bauwerk bestaunen. Der Gasthof "Alma Kasper" in Burkhardswalde lädt zur Einkehr ein und gut gestärkt geht es über Munzig zurück zum Parkplatz. Die sanfte touristische Erschließung, die den Vereinsmitgliedern besonders am Herzen liegt, wird mit diesem Angebot Rechnung getragen.
Das Angebot zum Mühlentag wird mit Hilfe der grenzüberschreitenden Kooperation ausgebaut und erweitert. Das Festival „Burg Forchtenstein Fantastisch“ hat von Anfang an als Maskottchen eine Burgmaus präsentiert. „Forfel“, so heißt die Burgmaus, wurde speziell für die Zielgruppe „Kinder und Familien“ entwickelt und hat innerhalb kürzester Zeit zur Popularität des Festivals beigetragen.
Aufgrund dieser Erfahrungen wurde im gemeinsamen Projektaustausch angeregt, auch für das Triebischtal und das gemeinsame Projekt eine ähnliche Figur – inhaltlich abgestimmt auf die Mühlen – zu entwickeln. Ein Maskottchen besitzt einen hohen Wiedererkennungswert, dient als interne und externe Identifikationsfigur.
Für das Triebischtal wurde nach einer solchen Figur gesucht. Zu Beginn wurde eine Maus als Maskottchen für das Triebischtal ins Auge gefasst, doch unsere noch produzierenden Mühlen / Müller konnten sich mit einer Maus nicht identifizieren. Die Wahl einer Katze lag nah, weil wo Getreide gelagert und verarbeitet wurde, da waren Mäuse nicht weit und der Müller freute sich über den Besuch einer Katze. Unsere burgenländischen Kooperationspartner sahen die Wahl einer Katze zur Forfel-Maus am Anfang etwas widersprüchlich. Aber der Triebischtaler Mühlenkater soll die Mäuse nur vertreiben, die dem Müller schaden und sie schon gar nicht fressen. So kann es auch zwischen Katze und Maus ein friedliches Nebeneinander geben und über die Ländergrenzen hinaus können Kater und Maus sogar Freunde werden.
Nach einem eingehenden Diskussionsprozess entschied sich die Interessensgemeinschaft für einen Mühlenkater, den Triebischtaler Mühlenkater.